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unerhört!:
Julian Sartorius Solo /
Melinda Nadj Abonji und Balts Nill

Julian Sartorius

Mit seinem ersten Soloprojekt, dem «Beat Diary», einem Klangtagebuch mit 365 Einträgen, spielte sich Julian Sartorius mitten in die Welt der Schlagzeugsolisten. Schon vorher hatte er sich einen Namen als Drummer bei Sophie Hunger oder Colin Vallon gemacht. Am unerhört! 2010 spielte er im Quartett von Co Streiff ein unvergessliches Konzert. Auf sein «Beat Diary» folgt diesen Herbst nun die Solo-CD «Zatter». «Es gibt nichts auf der Welt, das nicht tönt», sagt Julian Sartorius. Sein Drum-Set erweitert er mit ausgewählten Hölzern, Instrumenten, Cymbals, skurrilen Geräten und Alltagsgegenständen. In der Tradition der grossen Schweizer Schlagzeuger stehend baut er sein eigenes, phantastisches Instrumentarium. Er hat seinen höchst persönlichen Sound gefunden. Wunderbar, wie er damit swingt, wie er pulsiert, drivt und rockt, wie er mit Phantasie und Witz die Welt des Beat neu strukturiert und Geschichten erzählt.

Melinda Nadj Abonji und Balts Nill

Balts Nill, viele Jahre beim «Stillen Has», und Melinda Nadj Abonji, Schriftstellerin, Sängerin, Violinistin, geehrt mit dem Deutschen und dem Schweizer Buchpreis für ihren Roman «Tauben fliegen auf», präsentieren mit ihrem Stück «Verhören» eine grenzsprengende Performance. Auf Einladung der Kulturinitiative „hexperimente“ im Averstal vertieften sie sich in die Gerichtsprotokolle zum Hexenprozess von 1652 gegen Trina Rüdi. Die Gerichtsakten ergänzten sie mit eigenen Texten, Zwischenstücken, Improvisationen und Songs. «Auf einmal ist da ein anderer Ton», schreibt Balts Nill über den Entstehungsprozess. «Ein spöttisches Aufbegehren gegen Dumpfheit und Aberglauben. Eine Sprachmelodie löst sich aus dem gerichtlichen Diskurs. Eine Figur zeichnet sich ab, ein Subjekt, das spricht. Dieses Subjekt, das unserer Einbildungskraft entspringt, ist der Ausgangspunkt für einen neuen Text, einen Gegentext zu den Protokollen.» «Verhören» ist ein berührender Grenzgang zwischen Musik und Text, geschichtlicher Deutung und Zeitdiagnose – höchst aktuell in der Auseinandersetzung mit Genderfragen, Sinnlichkeit, Körper, Repression und Befreiung.

Julian Sartorius: Drums
Melinda Nadj Abonji: Text, Stimme, Gesang, Violine
Balts Nill: Text, Perkussion, Ukulele
Mich Gerber: Bass

TICKETS für Vorstellungen am:
Sa 29. Nov., 15.00 Uhr

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