Die Schweiz als Heimat?

Citoyen Max Frisch hat sich 1974 in seiner berühmten Schillerpreis-Rede den Satz «Ich bin Schweizer» selbst erst herbei argumentieren müssen, dabei hatte er den Pass, gehörte nie zu den Neuankömmlingen oder Flüchtlingen. 2016 versammeln wir die Schriftstellerinnen Irena Brežna, Meral Kureyshi und den Filmemacher Samir. Sie gehören unterschiedlichen Generationen an, leben in Basel, Bern und Zürich – und erlebten dieses kleine Land als Ort der Fremde, obwohl es ihr Lebens- und Wirkzusammenhang wurde. Ob sie einen roten Pass besitzen, ist für sie, wie ehemals für Max Frisch, nicht entscheidend für die Frage, wie sie zum souveränitätsverliebten Kleinstaat stehen. Sie setzen sich künstlerisch mit ihre (Nicht-?)Zugehörigkeit zur Schweiz auseinander.

Am Theater Neumarkt diskutieren sie miteinander und präsentieren Ausschnitte aus ihren Werken («Die undankbare Fremde», «Elefanten im Garten», Samirs mehrfach preisgekrönter Film «Iraqi Odyssey»).