Hyperemotion
Von Januar bis April 2019
Gefühle überfluten Hallen und Plätze. Die Trennung von Politik und Gefühl hat abgewirtschaftet, keine Frage. Gefühle sind ein Zuhause, niemand möchte ohne sein, eine Maschine, ein Klotz. Also warum sollen Emotionen nicht der Ausgangspunkt von politischem Engagement sein? Alles besser als die Lethargie einer übersatten Gesellschaft, die trotz schreiender Ungerechtigkeit unfähig ist zur Empörung? Weil globale Fragen aussen vor bleiben? Egal, so scheint es, der emotional verarmte Mensch will seine Gefühle zurück, den Rausch, das Aufgehen in der Meute, kurz, die Gemeinschaft… das Ende der Einsamkeit. Da waren wir und wollen wir nicht hin zurück. Virginie Despentes’ gefeierter Roman DAS LEBEN DES VERNON SUBUTEX, dessen deutschsprachige Erstaufführung das Theater Neumarkt im Januar herausbringt, liefert ein grosses Gesellschaftspanorama, durch alle Schichten hindurch, in einer Epoche der Auflösung. In der Realität des Werks scheint Politik bereits keine Rolle mehr zu spielen, dafür ergreifen magische Elemente wieder Raum im Leben der Figuren, die Musik des Pop erklingt neu als das älteste Gemeinschaftsstiftende… für eine kleine Gruppe. Ein Kontrapunkt ist die Veranstaltung BLUMEN FÜR ROSA LUXEMBURG zum 100. Todestag dieser bedeutenden Aktivistin und Humanistin, zu der wir u.a. die ungarische Philosophin Ágnes Heller begrüssen dürfen.
Premieren
Sat 16. March, 20.00 h, Saal
By Jennifer Clement
Debut Performance
Original with German surtitles
Extras
Gesprächsreihe von und mit Politologin Meltem Kulaçatan und Gästen
Am 15. Januar vor 100 Jahren wurde die Aktivistin, Humanistin und Jüdin ermordet
Talk-Reihe mit Spoken Word Poetin Fatima Moumouni
Charles Linsmayer im Gespräch mit Gästen