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HOTTINGER LITERATURGESPRÄCHE «VON NAHEM ERLEBT»

Charles Linsmayer im Gespräch mit Gästen

29. Januar: Elisabeth Vogt im Gespräch über Walter Vogt

Walter Vogts Witwe gibt zu: das Zusammenleben mit dem experimentierfreudigen Nonkonformisten war nicht immer einfach. Psychiater mit eigener Praxis, Hauptmann der Schweizer Armee, Familienvater mit drei Kindern, besass der 1927 in Zürich geborene und 1988 in Muri verstorbene Walter Vogt zugleich den unbestechlichen Blick für die Opfer des «Systems », das er in Satiren wie «Booms Ende» oder «Schizogorsk» gnadenlos entlarvte. Glaubwürdig war er nicht zuletzt seiner radikalen Ehrlichkeit wegen, die weder seine Homosexualität noch seine psychischen Probleme verschwieg und bewegende Texte ermöglichte.

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26. Februar: Ernst Halter im Gespräch über Erika Burkart

Niemand weiss Persönlicheres über Erika Burkart zu erzählen als der Autor Ernst Halter, der 41 Jahre ihr Ehemann war. «Oft kann ich es kaum ertragen, jemand auch nur einen Blumenstängel knicken zu sehen.» Der Satz zeigt, wie eng Erika Burkart (1922–2010) mit der Natur verbunden war. Mit Ernst Halter ein vielbewundertes Dichterpaar bildend, wohnte sie zeitlebens im Haus Kapf auf der Moräne Wagenrain bei Muri AG und liess ihr Werk von dem idyllischen Ort inspirieren: den Roman «Moräne», Prosa wie «Rufweite» oder «Die Vikarin», vor allem aber Gedichtbände wie «Langsamer Satz» oder «Ortlose Nähe», die sie zu einer der wichtigsten Lyrikerinnen deutscher Zunge machten.

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26. März: Charles Linsmayer im Gespräch mit Urs Faes über Kurt Guggenheim

Den Chronikstil, der in «Alles in Allem» 1952–1955 seine Krönung fand, leitete der 1896 geborene jüdische Kaufmannssohn Kurt Guggenheim vom Werk des Insektenforschers J.-H. Fabre ab. Zum Schriftsteller aber hatte ihn 1918 eine Zürcher Lovestory gemacht. Als sie scheiterte, entdeckte er Frankreich, das er in «Salz des Meeres, Salz der Tränen» und «Minute des Lebens» feierte. Sein reiches episches OEuvre steht für die Grösse und Tragik des 20. Jahrhunderts in der Schweiz und für das schmerzliche «Einmal nur», mit dem er die Tagebücher überschrieb.

TICKETS für Vorstellungen am:
Di 29. Jan., 20.00 Uhr

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