Herr Puntila und sein Knecht Matti
Von Bertolt Brecht
«Die beachtlich textgetreue Inszenierung von Neumarkt-Leiter Peter Kastenmüller ist nämlich mit exakter Munterkeit durchchoreografiert ... eine spöttische Verkehrung jedes kritischen Duktus hinein in potenzierte Künstlichkeit: Rüpelhumor, Slapstickszenen mit und ohne Koffer, Zombiezitate, schrille Siebzigerjahre-Outfits (diese Brillen!, diese Frisuren!) und nicht zuletzt, angejazzten Reibeisenrock Richtung Joe Cocker mit Passagen von Brecht und Gesang vom preisgekrönten Berner Erzählpoeten Michael Fehr.» (TagesAnzeiger, Alexandra Kedves)
«Maximilian Krause spielt den Attaché und daneben gleich noch zwei Frauenrollen mit smarter Agilität. Hanna Eichel weiss als Eva nicht, was sie will in diesem Heiratstheater, Yanna Rüger und Sophie Arbeiter sorgen mit komödiantischem Elan für Chor und Echo ... Es sind die zahlreichen kleinen Einlagen – mitunter parallel gespielt –, die den Reiz der Zürcher Inszenierung ausmachen.» (nachtkritik.de, Beat Mazenauer)
Puntila, ein «gewisses vorzeitliches Tier / Gutsbesitzer genannt», führt ein Doppelleben: In nüchternem Zustand ein brutaler Menschenschinder, ist betrunken leutselig und gutmütig. Im Rausch erlangt er seine göttliche Einheit wieder. Er macht sich gemein, vermischt sich mit dem Volk. Er verlobt sich viermal in einer Nacht. Beinahe verschafft er seinem Chauffeur Matti eine Fabrik, beinahe löst er die bereits arrangierte Verlobung seiner Tochter Eva mit einem marionettenhaften Attaché und gibt sie Matti zur Frau. Beinahe, aber nur beinahe, wird er Kommunist... «Ich habe Anfälle. Es kommt über mich mindestens einmal im Quartal. Ich wach auf und bin plötzlich sternhagelnüchtern. Ich bin dann direkt zurechnungsfähig. Weißt du, was das bedeutet, Bruder, zurechnungsfähig?»
In der Spaltung der Puntila offenbaren sich Positionen des Männer-Seins: Herr und Knecht, Kommunarde und Minister, Drogen-Konsument und Drogen-Abstinenter. Aber auch die schmerzhafte Trennung des Einzelnen/Vereinzelten und der Masse. Brechts erklärte Absicht war, die derbe Komik des Volksstücks zu nutzen, um die Verlogenheit und das Täuschende der bestehenden Verhältnisse erkennbar zu machen.
Regie: Peter Kastenmüller
Raum: Janina Audick
Kostüm: Kathi Maurer
Künstlerische Mitarbeit/Musik: Michael Fehr
Chorleiterin: Lisa Appenzeller
Dramaturgie: Benjamin von Wyl
Mit: Simon Brusis, Martin Butzke, Hanna Eichel, Maximilian Kraus, Yanna Rüger *, Sophie Arbeiter*
Premiere: Do 05. November, 20.00 Uhr, Saal
Dauer: ca. 120 Minuten
TICKETS für Vorstellungen am:
Do 05. Nov., 20.00 Uhr /
Sa 07. Nov., 20.00 Uhr /
Di 17. Nov., 20.00 Uhr /
Do 19. Nov., 20.00 Uhr /
Mo 23. Nov., 20.00 Uhr /
Mi 02. Dez., 20.00 Uhr /
Mo 07. Dez., 20.00 Uhr /
Mi 09. Dez., 20.00 Uhr /
Do 10. Dez., 20.00 Uhr /
Mo 14. Dez., 20.00 Uhr /
Di 15. Dez., 20.00 Uhr /
Sa 19. Dez., 20.00 Uhr /
Mo 21. Dez., 20.00 Uhr